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Auswahl Versicherungsschutz in der Praxis

Private Haushalte

gehen den Risikoschutz weniger systematisch an. Sie schließen Versicherungen meist ungeplant und nacheinander ab. „Unkoordinierte Einzelentscheidungen" nennt das die Stiftung Wa­rentest. Die Folge: Wer die gängigen Standardpolicen angesammelt hat, meint häufig, er sei gut versichert. Dabei zahlt er oft für einen Risikoschutz, der ihm wenig nutzt. Denn ausgewählt wird in der Regel nach drei Kriterien, die allein nicht ausreichen oder sogar irreführen.

  • Schadenswahrscheinlichkeit: Den meisten leuchtet ein, häufige Schäden zu versichern und seltene Schäden selbst zu tragen. Statistiken über Wahrscheinlichkeiten helfen aber nicht weiter. Denn im Einzelfall kann der Schaden schon morgen oder vielleicht auch erst in 100 Jahren eintreten. So hat kaum ein Hauseigentümer in der Eifel daran gedacht, eine Versicherung für den Fall eines Erdbebens abzuschließen - bis das Naturereignis Ende 1992 tatsächlich eintrat.
  • Schadenserfahrung: Mit kleinen Schäden, also einer zerbroche­nen Glasscheibe oder einer Beule am Auto, hat fast jeder seine persönlichen Erfahrungen. Mit Häusern, die bis auf die Grundmau­ern abgebrannt sind, aber nur wenige. Für die Auswahl von Versiche­rungen sind solche Erfahrungen völlig unbrauchbar: Da Klein­schäden bei jedem von uns häufiger auftreten als große Schäden, wäre nach dieser Logik eine Reisegepäckversicherung wichtiger als zum Beispiel eine Feuer- oder Sturmversicherung.
  • Schadensursachen: Häufig werden Versicherungen nur für sol­che Schadensursachen abgeschlossen, die plausibel erscheinen. Un­fallversicherungen zum Beispiel verkaufen sich gut, weil das Risiko, einen Unfall zu erleiden, jedem bewusst ist. Dass die Unfallversiche­rung ihrerseits ein hohes Risiko birgt, nämlich die Folgen einer Krankheit nicht absichert, wird häufig nicht berücksichtigt. Das Gleiche gilt für andere Ausschnittdeckungen, etwa die Summen­verdoppelung bei Unfalltod, die häufig als Zusatzpolice zur Lebens­versicherung verkauft wird. Die Frage nach der Schadensursache allein hilft also auch nicht weiter.

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